Nach der erfolgreichen Vorqualifikation im Bezirk waren wir gespannt, wie sich unsere neue C-Jugend bei der Qualifikation auf Verbandsebene schlagen würde. In Balingen erlebten wir knappe Spiele mit viel Emotionen von vier Mannschaften, die auf ähnlichem Niveau unterwegs waren.
Unter den vier Teams hob sich lediglich der Gastgeber von der JSG Balingen-Weilstetten etwas ab, der mit seinem breiten Kader guter Qualität vor allem durch eine sehr lauffreudige Abwehrarbeit zu überzeugen wusste. Nur die kurze Spieldauer von gerade einmal zwanzig Minuten schmeckte ihm offenbar nicht; eigentlich in jeder Partie gab es zunächst Führungen der Gegner, bevor sich Balingen dann meist mit zunehmender Spieldauer, wenn auch knapp, durchsetzen konnte. So ähnlich verlief dann auch gleich die erste Partie des Tages, in der wir auf Balingen trafen. Unsere Jungs erwischten einen guten Start und konnten sich über ein 3:3 auf ein 8:5 absetzen. Doch es gelang in der Folge nicht ganz, die bis dahin gezeigte Intensität in der Abwehr aufrecht zu erhalten, und nicht alle Chancen wurden weiterhin verwertet. So war beim Stand von 10:10 wieder alles offen. Unsere Spieler bewahrten die Nerven, gingen noch einmal in Führung, dann glich der Gegner wieder aus. 10 Sekunden vor Schluss hatten wir noch eine gute Wurfchance, die aber vom gegnerischen Torhüter vereitelt wurde. So blieb es beim 11:11-Unentschieden. Es sollte sich am Ende des Tages zeigen, dass der aufopferungsvoll erkämpfte Punkt der einzige war, den eine Mannschaft dem Gastgeber heute würde abringen können. Und dieser Punkt stellte sich im Nachhinein auch als entscheidend heraus.
Als wir zur zweiten Partie gegen den HSC Schmiden/Oeffingen antraten, hatten wir uns nach Beobachtung seiner ersten Partie gegen den TSB Horkheim durchaus gute Chancen ausgerechnet. Und das, obwohl wir bis dahin schon zwei Spieler an Bauchbeschwerden verloren hatten. Tatsächlich gelang uns auch hier der bessere Start in die Begegnung, und wir konnten wieder eine zwischenzeitliche 8:5-Führung notieren. Aber zahlreiche liegengelassene "100-prozentige" (inklusive eines 7-Meters mit Nachwurf nach Abpraller) verunsicherten die Mannschaft zusehends, ein dem Gegner zugesprochenes "Phantom-Tor" tat sein übriges dazu. Doch letztlich lag es an einem Rückfall in eigentlich überwunden geglaubte Verhaltensmuster, dass diese Partie noch aus der Hand gegeben wurde. Mit erkennbarem Nervenflattern wurde der Begriff "Team" zunehmend vorne wie hinten als "Toll, ein anderer macht's" interpretiert, und so wurde das Spiel am Ende mit 11:12 verloren.
Vor Beginn der letzten beiden Spiele an diesem Tag hatten wir mittlerweile 1:3 Zähler, Balingen stand mit 3:1 Punkten vorne, während Schmiden/Oeffingen und Horkheim jeweils mit 2:2 ausgeglichene Punktenkonten aufwiesen. Es sah also nicht allzu gut aus, doch sollte Balingen gegen Schmiden/Oeffingen gewinnen und uns danach ein Sieg gegen Horkheim gelingen, so war die direkte Qualifikation zur Verbandsklasse, zu der ein zweiter Platz in der Gruppe nötig war, noch zu schaffen. Und nachdem uns Balingen mit seinem (wieder einmal nach anfänglichem Rückstand erspielten) 10:8-Sieg Schützenhilfe geleistet hatte, lag es nun in unserer Hand.
Und wirklich, in der letzten Partie des Tages stand dann wieder die Mannschaft auf dem Feld, die uns in Ungarn schon so überzeugen konnte. Alle bissen noch einmal auf die Zähne und zeigten von Anfang bis Ende des Matches eine starke kämpferische Leistung. Niko konnte sich des öfteren im Tor mit Paraden auszeichnen. Paul O. hatte in der Abwehr die schwere Aufgabe, den massigen Halblinken, um den sich das gegnerische Angriffsspiel konzentrierte, zu beackern, und löste diese Aufgabe sehr gut. Man könnte diese Liste noch weiter fortsetzen, doch insgesamt war es einfach eine geschlossene Mannschaftsleistung, bei der insbesondere eine nicht überragende, aber solide Abwehr die Gelegenheit zu erfolgreichen Tempogegenstößen eröffnete. Besonders positiv fiel auf, dass im Angriff kaum technische Fehler gemacht wurden und aus den geübten Auftakthandlungen heraus geduldig gespielt wurde, bis sich mit guten Lösungen klare Chancen ergaben. Am Ende hatte man ein deutliches 13:8 erspielt und so mit 3:3 Punkten (und dem besten Torverhältnis aller Mannschaften) den erhofften zweiten Platz in der Gruppe erreicht.
Mit diesem tollen Ergebnis können wir unseren Jungs zur direkten Qualifikation für die Verbandsklasse gratulieren. Die Spiele gegen die vielen starken Gegner dort werden unsere Spieler in ihrer Entwicklung sicher voran bringen, ein Wermutstropfen sind dabei nur die zu erwartenden langen Fahrstrecken. Und so hoffen wir, dass sich noch andere Vertreter aus unserem Bezirk dazu gesellen. Doch leider muss Wangen noch in die "Verlängerung" der zweiten Qualifikationsrunde, für die sich aus dem Bezirk Bodensee-Donau auch Biberach und Hard qualifizieren konnten. Nach dem 29. Juni wissen wir Bescheid, wohin wir fahren dürfen. Für uns heißt es nun kurz den Erfolg genießen und uns dann weiter auf die kommende Saison vorbereiten.
Es spielten: Áron (13), Ben, Florin (1), Louis (2), Lukas (2), Marc, Michael (6), Niko (TH), Noah (2), Paul O. (8), Paul S. (2), Valentin (TH).
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