Es lag nicht an der weiten Anreise von 160 Kilometern, nicht an fehlendem Kampfeswillen oder Einsatz und auch nicht, wie noch zuletzt gegen Lehr, an zunehmend mangelnder Struktur in der Abwehr, dass das heutige Spiel in Feldkirch verloren ging. Hätte das Spiel nur 25 Minuten gedauert, wäre es anders ausgegangen, doch für zwei intensive Halbzeiten dieser Dauer reicht in unserem Kader derzeit einfach die Ausdauer nicht. So konnte man nach dem Spiel zwar durchaus positive Aspekte vermerken, doch die zwei Punkte blieben beim Gastgeber.
Dabei war der Spielbeginn, sieht man von den traditionellen unnötigen Ballverlusten gleich in den ersten beiden Angriffen einmal ab, wirklich vielversprechend. Insbesondere ließ eine energische und geordnete Abwehrleistung dem Gegner anfänglich wenig Gestaltungsmöglichkeiten, und schnell stand es 4:1 für unser Team. Die Abwehr blieb auch weiterhin stabil, und im Angriff gab es immer mal wieder sehr schöne Spielzüge zu sehen. Gute Einzelaktionen und gelungene Anspiele an den Kreis oder nach Außen waren ebenso dabei wie auch Kracher aus dem Rückraum. Lediglich die Souveränität, die Spielzüge immer konzentriert vorzubereiten und dann geduldig zuende zu spielen, fehlte noch zu oft. Das Rückzugsverhalten stimmte auf beiden Seiten, so blieben erfolgreiche Tempogegenstöße hier wie dort Mangelware. Nach ausgeglichener erster Halbzeit gingen wir mit einem zwei-Tore-Vorsprung (16:14) in die Kabine.
Warum wir die ersten beiden Angriffe auch in der zweiten Halbzeit dazu nutzten, dem Gegner den Ball zu schenken, muss man nicht verstehen. Ansonsten ging es intensiv weiter, und bis zum 19:17 aus unserer Sicht war noch alles im Lot. Doch dann ließen auf unserer Seite die Kräfte nach. Fünf bis zehn Minuten lang durchlebten die Jungs einen Einbruch, während der Gastgeber keine derartige Schwäche zeigte, sondern im Gegenteil das Tempo anzog. Diese Zeitspanne, in der unser Angriff kaum existent und die Abwehr dem hohen Tempo des Gegners nicht gewachsen war, reichte aus, um die Begegnung letztlich zu entscheiden. 26:20 für Feldkirch stand es am Ende dieser Phase nämlich. Hoch anzurechnen ist unseren Spielern, dass sie nun ganz anders reagierten als vor drei Wochen. Sie fanden über den Kampf zurück in die Partie, stabilisierten die Abwehr einigermaßen und schafften insbesondere endlich ihr erstes Gegenstoßtor dieser Halbzeit. Ab dann waren beide Teams wieder gleichwertig, und die Tordifferenz sollte sich bis zum Endstand von 31:26 nur unwesentlich ändern.
Noch ist die Saison jung, und die Mannschaften haben teils eine sehr unterschiedliche Zahl von Spielen absolviert. Damit ist die Lage in der Liga diffus, und wir wissen derzeit noch nicht, wo wir wirklich stehen. Die Jungs trainieren fleißig und zeigen entsprechende Fortschritte, doch das heutige Spiel hat gezeigt, dass wir zusätzlich noch an Athletik und Grundlagenausdauer arbeiten müssen.
Es spielten: Áron (9), Florian, Julius (1), Lukas (3), Max (1), Michael (1), Moritz (4), Niklas C. (4), Niko (TH), Paul O. (2), Paul S. (1), Valentin (TH).
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